Die Kapelle ist, wie meist der Fall, auch dieses Mal verschlossen. Nicht selten sind auf Korsika solche Kapellen auf private Initiative hin erreichtet worden und deswegen nicht für die Allgemeinheit zugänglich. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite an der Kapelle geht es zunächst wieder in ein Tal hinab und zwar um gut 200 Höhenmeter. Unten angekommen, geht es kurz durch das Dörfchen Poggiolo und noch im Dorf wieder steil begann, in den Ort Santa-Lucia-di-Mercuri, mit seiner schönen barocken Kirche. Das Dorf ist gerade bei dem regnerischen Wetter wie ausgestorben.
Nach Santa Lucia geht es weitestgehend auf einer Höhe an einem Hang entlang, dessen schöne Ausblicke man sich bei Regen leider nur vorstellen kann. Nach etwa drei Kilometern erreichen Wanderer eine Kuppe, von der aus sich ein atemberaubender blick auf die alte Inselhauptstadt Corte. Dahinter liegen die tief in die Berge geschnittenen Täler Restonica und Tavignanu. Corte mit seiner auf einem Felsen unterhalb hoher Berge gebauten Zitadelle scheint zum Greifen nahe. Auch die Schienen der berühmten Eisenbahnlinie von Ajaccio nach Bastia können von dieser Anhöhe gesehen werden.
So nah Corte von hier auch scheint so weit ist es dann noch. Ich gehe noch gut eineinhalb Stunden, bis ich die Hauptstraße erreiche. Zunächst geht es den Hang hinab durch Ziegenland. Nachdem die eingleisige Bashnstrecke überschritten ist, geht es zunächst an Felldenrn entlang auf einen Hügel zu, der nach süden hin umrundet werden muss. Irgendwann geht es an Schrebergartenähnlichen Grundstücken vorbei, durch ein Neubaugebiet zur Umgehungsstraße, an der auch der Bahnhof liegt.
Zur Gîte d'étape führt der einfachste Weg über die Altstadt und den Place Paoli. Die Gîte befindet sich genau auf der rückwärtigen Seite des Felsens, auf dem die Zitadelle steht. Den Felsen umrundet man ab dem Place Paoli zunächst in südlicher Richtung. Wer die andere Seite erreicht hat, muss dann über eine Brücke und dann über einen (Park)platzund dann wieder durch eine kleine Wohnsiedlung den Hang hinauf. Dort steht unter schattigen Bäumen die recht große Gîte.
Länge: 12,5 Kilometer, 5,5 Stunden, 1.190 Höhenmeter, Max 920 Meter
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