Sonntag, 14. September 2008

Etappe 04: Cozzano - Guitera

Die ganze Nacht hindurch hat es geregnet. Auch während des Frühstücks in der Gîte, in der auch mehrere Tagestouristen übernachtet haben, regnet es weiter. Nachdem ich meinen Rucksack gepackt und geschnürt habe scheint sich das Wetter zu besseren. Während die Gruppe junger Deutscher ihre nassen Sachen vor ihren Zelten zum Trocken aufhängen, ziehe ich los.



Die Wetterbesserung hält jedoch nur bis kurz nach dem Ortsausgang, wodurch ich immerhin eine Vorstellung davon bekomme, wie schön Cozzano bei Sonnenschein sein kann. Bis zum Fluss Faravo geht es zwischen Gartenparzellen hindurch bis zu einer Brücke über den Fluss. Kurz nach der Brücke zweigt der Weg links von der Straße ab und führt wenig später gut 200 Höhenmeter durch dichtes Unterholz hinauf nach Sampolo.

Mittlerweile regnet es heftiger und ich entscheide mich für eine Rast in der kleine Ortskneipe am Wegesrand. Der örtliche Kneipier ist einigermaßen verwundert, als ich vor seiner Bar stehe und einen Kaffee verlange. Nach dem richtig schlechten Heißgetränk hört es glücklicherweise wieder auf zu regnen, sodass ich weiterziehen kann.

Tasso, Corso, FranceWegen des schlechten Wetters spare ich mir allerdings einen Abstecher auf dem Wanderpfad hinunter ins Tal sondern gehe lieber auch gleicher Höhenlinie entlang der ruhigen Landstraße bis nach Tasso (siehe Bild im Seitenkopf). Hier sehe ich auch die Gîte d'étape, die ich schon von Deutschland aus vergeblich versucht habe zu erreichen. Sie hat geschlossen, ob für immer ist, nicht ganz klar. Ich habe deswegen auch von dem Wirt der Gîte in Cozzano ein Bett in der Gîte von Guitera-les-Bains reservieren lassen.

Near Guiterra, Corse, FranceVon Tasso aus geht es zunächst entlang einer Art Piste, vorbei an allerlei eingezäunten Parzellen, mit reichlich Unrat in der Landschaft. Nach etwa zwei Kilometern führt der Pfad dann aber durch einen geradezu märchenhaften Wald mit moosbewachsenen Mauern und korsischen Ruinen. Lianen hängen vom dichten Blätterdach dieses sehr verwunschenen Waldes.

Nach dem Anstieg durch diesen Wald, kommt weiter oben beim Blick zurück wieder Cozzano ins Blickfeld, das auf der anderen Seite des weiten Tales durch das dichte Grün schimmert. Danach folgt der Abstieg nach Guitera. Als ich die Gîte mit ihrem Restaurant erreiche, bin ich hoch erfreut. Es sollte die beste Gîte der gesamten Tour werden.

Das Natursteinhaus mit seiner überwucherten Außenterasse ist nicht nur von außen sondern auch von innen ein Traum. Das Restaurant bietet korsische Küche vom Feinsten und serviert einen guten Hauswein, mehr als man von einer Gîte erwarten kann. Viele interessante Bücher in den Regalen des Restaurants laden zum Schmökern ein. Später kommt noch die Gruppe junger Deutscher dazu, die ich schon in Cozzano getroffen habe. Es wird ein lustiger Abend im Gemeinschaftsraum der Herberge.

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