Freitag, 12. September 2008

Etappe 02: Ornasu-Serra-di-Fiumorbu - Catastghju

Ich hatte eine eher unruhige Nacht, den in der Gîte nächtigte eine größere Gruppe aus Ornasu. Di brauchten etwas länger zum starten, sodass ich nach dem Frühstück mit einem guten Vorsprung aufbrechen konnte.

View on the GR20, Corsica, France

Es war wieder schwül, als ich kurz hinter dem Ortsausgang auf einem Bergkamm, zwischen locker stehenden Korkeichen hindurch, entlang einem aussichtsreichen Tal gehe. Mit entsprechender Kartenkenntniss kann auf der gegenüberliegenden Seite der Pass und die Kreuzung mit dem GR20 gesehen werden, die ich jedoch erst Morgen passieren soll. Derweil erinnern die Hänge entlang des Bergkamms, den ich heute entlang gehe, ein wenig an die Toskana, obwohl ich dort noch nie gewesen bin.



Catastaghju, Cosica, FranceAls ich nach etwa zwei Stunden fast am höchsten Punkt (995 Meter) der heutigen Etappe ankomme, bin ich total durchgeschwitzt. Ich ruhe mich zunächst im Schatten einer Gruppe Korkeichen aus, bevor ich auf geschwungenen Pfaden durch den Wald wieder hinab Richtung Catastaghju steige. Fast unten im Tal, wo der L'Abatescu durch den teils dichten Wald fließt, kommt die Gîte d'étape in den Blick. Doch der Pfad führt noch gut 150 Meter flussauwärts bis eine Brücke kommt, die auf die andere Seite führt. Von der Brücke aus sieht man die vielen Gumpen des Flusses, die nicht zuletzt wegen der großen Schwüle zum Baden einladen.

Catastaghju, Corse, FranceDoch zunächst geht es noch einen kleinen Hang hinauf zur Straße, an der die Gîte liegt, ein etwas merkwürdiger Bau, bei dem man sich fragt, welche Bestimmung er wohl früher einmal hatte. Catastaghju selbst liegt am Ende einer Straße und wirkt wie ausgestorben, abgesehen von ein paar Häusern und einem von Ziegen bevölkerten Fußballplatz.

Ich genieße am Abend die Ruhe und das Bad in den Gumpen des L'Abatescu. Das Essen von Mme Paoli ist toll, obwohl mir nicht so ganz klar ist, ob das Essen auch so wäre, wenn die Wandergruppe aus Monaco nicht da wäre, die ich bereits gestern Abend in Ornasu kennengelernt hatte. Gemeinsam erleben wir beim Essen, wie sich eine Fledermaus in unseren hell erleuchteten Speiseraum verirrt und nur unter Schwierigkeiten zum Wegflattern bewogen werden kann.

Am Abend ziehen Gewitter auf und die Wetterprognose des Radios lässt für Morgen nichts Gutes erwarten.

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