Die Arbeiter haben die noch nicht fertige Piste im früheren Pfadverlauf ordentlich durchgepflügt. Viele Wegmarkierungen fehlen, und ich bin mir immer wieder unsicher, ob ich überhaupt noch auf dem richtigen Weg bin. Am Ende geht es auf dieser Kraterpiste dann noch steil bergan, bis der Pfad endlich nach rechts weiter hinunter ins Tal abzweigt.
Unten, an einem Fluss unterhalb des Ortes Pietrosella, geht es um fast 100 Meter im Wald steil bergan, bis der Pfad auf eine Seitenstraße des Ortes führt. An der Hauptstraße angekommen, liegt rechter Hand die Kirche des Ortes mit ihrem massiven Glockenturm. Der Weg geht auf der Hauptstraße nach links weiter, bis er nach etwa 300 Metern nach rechts auf einem Pfad steil den Wald hinauf führt. Achtung: Diesen Abzweig kann man leicht verpassen.
Nach kurzem, steilen Anstieg führt der Pfad auf einigen hundert Metern gemächlich bergan, bis er am Berg Pruno (564 m) seinen Höhepunkt erreicht. Ab hier gibt es wieder traumhafte Ausblicke aufs Mittelmeer und den 'Golfe de Valinco'. Heute ist auch der Blick nach Porticcio frei, dem Ausgangspunkt des 'Mare e Monti Sud' am südlich Ende des 'Golfe de Ajaccio'. Sogar bis zu den 'Iles de Sanguinaires' bei Ajaccio geht der Blick bei klarem Wetter.
Kilometerlang führt der Weg nun teilweise auf einem Kamm entlang, teilweise durch niedriges Gestrüpp, das den Blick versperrt aber Schatten spendet. Immer wieder liegen Höfe am Wegesrand, verlassen. An der Bocca die Gradello gibt es eine Einkehrmöglichkeit in einer Bar mit Restaurant, denn hier kreuzt die Landstraße D 355 den Weg.
Nach einer Erfrischung gehe ich in der Mittagshitze weiter über die Punta di a Chiappa Rossa und genieße immer wieder die wunderbare Aussicht aufs Meer. Der Weg scheint aber irgendwie kein Ende zu nehmen. Am Ortseingang von Coti Chiavari kommt er aus dichtem Wald auf die Dorfstraße. Auf 503 Metern Höhe ist man hier aber schon fast am Meer, Luftlinie knapp zwei Kilometer.
In Coti Chiavari gibt es keine Gîte, nur zwei Hotels und eine Pension. Dort habe ich mich bei Madame Silvie Piretti eingemietet. Für 50 Euro bekomme ich ein komplettes Appartement, allerdings ohne Frühstück. Die Madame ist Professorin an der Universität von Corte und bessert mit der Vermietung ihren Lebensstandard auf.
Ich bin sehr zufrieden, auch wenn ich noch ein paar Stunden auf Madame Piretti warten muss. Das fällt in dem schönen Ort mit dem wunderbaren Blick aufs Meer nicht allzu schwer. Toll, die alten Häuser und die schöne Kirche, die auf einer Kuppe am Hang steht. Die Bar des Hotels an der Dorfstraße bietet schattige Plätze und kühle Getränke. Obwohl bereits Mitte September, ist es heute extrem heiß.
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